Im April erhielten wir eine Anfrage von Sammy bezüglich eines Werkzeugkoffers aus Aluminium. Er schickte uns ein Foto eines unserer Koffer. Ich dachte, das sei das gängigste Produkt, das wir anbieten könnten. Alles in Ordnung also. Doch Sammy erklärte uns, er wünsche sich einen einfachen und günstigen Koffer mit einer glänzenden Innenfläche, beispielsweise aus Edelstahl oder Zinn.
Meine erste Reaktion war: „Oh, das Produkt selbst können wir nicht verändern. Wir können es vereinfachen und einige Kosten senken, um es relativ günstig zu machen, aber unser Gehäuse kann innen keine Oberfläche aus Zinn oder Edelstahl aufweisen.“
Ich suchte im Internet nach einem komplett aus Edelstahl gefertigten Werkzeugkasten mit glänzender Innen- und Außenseite. Er war schlicht, aber der Preis lag deutlich über Sammys Zielpreis. Sammy riet uns, die Kosten zu senken, doch die Materialkosten waren fix. Selbst ohne Gewinnaufschlag blieb der Unterschied zu Sammys Preis erheblich.
Ich wollte dieses Projekt eigentlich aufgeben. Ich dachte, es läge außerhalb unseres Geschäftsbereichs. Da hatte unser Manager die Idee, anstelle von Edelstahl oder Zinn eine glänzende ABS-Oberfläche für die Innenverkleidung zu verwenden und so die Kundenwünsche zu erfüllen. Unsere Fabrik hatte das schon für einen anderen Kunden gemacht. Wir schickten Sammy Fotos und ein Video, und er war begeistert. Unser Preis war zudem sehr günstig und lag nahe an Sammys Angebot. Ich schickte Sammy auch noch andere glänzende ABS-Oberflächenmaterialien. Er konnte sich das für ihn passende aussuchen.
Diese Bestellung wird noch geprüft. Ich habe aber aus diesem Fall gelernt, dass wir kreativer denken und uns nicht auf unsere eigenen Ideen beschränken sollten. Wir sollten unseren Kunden mehr Auswahlmöglichkeiten bieten; vielleicht möchte der Kunde ja etwas anderes kaufen. 
